Unsicherheiten im Internet

Samstag, den 16. Juli 2022 um 05:52 Uhr Gut zu wissen - Internet & Computer
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Newsletter der Saprkasse? Hardcpy (c) HESSENMAGAZIN.de[Deutschland] Der Morgen begann mit einer Warnmail der Sparkasse: Man solle schön aufpassen, es ginge mal wieder der Datenklau um. Abgesehen davon, dass diese Tatsache längst nicht mehr neu ist, reagiert man irgendwie verwundert darüber, dass das Geldinstitut sich auf einmal so um einen sorgt. Zumal in dem weiß-roten Brieflein vier (!) Links zum möglichen Draufklicken vorhanden waren. Wo doch jeder weiß, dass die BÄH! sind.

Internet-Gesetz #1: Klicke nie auf unbekannte Links!

Doch, oh Wunder: Eine Recherche hat ergeben, dass unter www.sparkasse.de/service/sicherheit-im-internet/was-ist-phishing.html jede Menge Tipps dazu gegeben werden, wie man nicht auf Betrug hereinfällt.

Alles ist recht umständlich und auch viel zu langatmig beschrieben (Banker eben :-) - sowie selbstverständlich mit Werbung für die Sparkassendienste versehen... Klar, wozu gibt man sich denn sonst so eine große Mühe, der Kundschaft Vertrauenswürdiglkeit bzw. Allwissenheit zu suggerieren?!?

Seitenweise Infos der Sparkassen-Finanzportal GmbH - Hardcopy (c) HESSENMAGAZIN.de
Seitenweise Infos der Sparkassen-Finanzportal GmbH - Hardcopy (c) HESSENMAGAZIN.de

Keine Ahnung ob und wer die Hinweise eingehend studiert. Die, die es nötig haben, gewarnt zu werden, werden es m. E. nicht verstehen. Und für den Versuch, stattdessen lieber mit "Chatbot" (was das denn, eine digitale Assistenz?) Linda zu "sprechen", muss man die Hürde der Datenschutzbestimmungen überspringen oder das Kästchen einfach blind und wagemutig anklicken: "Datenschutzhinweise zur Kenntnis genommen".

6 Seiten Hinweise und Bestimmungen zum Datenschutz der Sparkasse - Hardcopy (c) HESSENMAGAZIN.de
6 Seiten Hinweise und Bestimmungen zum Datenschutz der Sparkasse - Hardcopy (c) HESSENMAGAZIN.de

Wer die Datenschutzhinweise tatsächlich durchliest, ist hinterher gnadenlos "bedient" und geht zur Entspannung bestimmt Schuhe kaufen (als Unter60-Frau) oder in den Baumarkt... oder sowas. Chatbot Linda wartet dann vergeblich auf die kurz und präzise gestellte Frage aus 150 Zeichen. By the way: Bei Twitter ist das Limit 140.

Linda ist leider unkreativ - Hardcopy (c) HESSENMAGAZIN.de
Linda ist leider unkreativ - Hardcopy (c) HESSENMAGAZIN.de

Wir haben die Aktion testweise übernommen und Linda gefragt: Spinnt Ihr? und: Wer hat sich die Warnhinweise ausgedacht? Sie antwortete immer dasselbe, und zwar auf eine ziemlich humorlose Weise: "Dazu kann ich leider nichts sagen." Auch, als wir ihr ein Kaffeetrinken mit uns in Aussicht stellen wollten, verwies sie uns lediglich auf einen laschen Kontakt :-)

So what.

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de