Wenn Hunde reden könnten...

Donnerstag, den 10. November 2022 um 07:37 Uhr Redaktionshund - Leo
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Redaktionshund Leo beobachtet gespannt die Geschehnisse in seiner Umgebung (c) HESSENMAGAZIN.de[Hundewelt] Dann würden Sie uns erzählen, dass auch sie manchmal Kopfschmerzen haben, neugierig sind oder sich langweilen. Doch ohne Sprache sind viele Einzelheiten nicht zu vermitteln. Tut unserem vierbeinigen Hausgenossen etwas weh, legt er sich in ein Eckchen und wartet schlafend, bis es ihm wieder besser geht. Langweilt er sich, trödelt er irgendwo herum, schnüffelt Grashalme ab oder wechselt inhouse in kurzen Zeitabständen seinen Liegeplatz. Will er wissen, was passiert, starrt er - diesmal sehr interessiert in die Kamera :-)

Mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen bekommen wir als "Besitzer" hoffentlich mit, was los ist, was ihn plagt, stört oder beschäftigt. Hunger oder Durst sind ziemlich einfach zu erkennen, wenn wir einen temperamentvollen Fellfreund bei uns wohnen haben.

Bei einem Arbeitshund wie Leo ist das schwieriger. Ihn prägen eine übergroße Portion Geduld und das Vermögen abzuwarten. Könnte er seiner Bestimmung nachgehen, würde er täglich bei "seiner" Schafherde liegen und dösend darüber wachen, dass sich Unbefugte nicht in die Nähe wagen. Diese würde er dann unvermittelt (und plötzlich aufspringend) extrem lautstark anraunzen...

Doch wenn so ein Hund wie Leo gesundheitliche Probleme hat, wird er ganz still und schleicht fast unsichtbar herum. "Übersetzt" heißt das: Er will sich nicht angreifbar zeigen und damit möglicherweise zum Opfer werden.

Da in unserer zivilisierten Welt allerdings keine hungrigen Löwen herumstreifen, fahren wir zur Tierärztin. Sie soll herausfinden, warum er so sonderbar ist und es ihm offensichtlich nicht gut geht.

Tja, da kommt dann das Problem mit der nicht vorhandenen Sprache zum Tragen. Leo quietscht mal sicherheitshalber, als sie ihn abtastet. Denn er weiß recht genau, dass es in so einer Örtlichkeit (sprich: Praxis) um AUA geht. Entweder vorher oder nach der Spritze. Das hat er schon mehrmals erlebt :-)

Das Dumme ist, dafür wird ihm dann - ebenfalls sicherheitshalber - die dauerhafte Gabe eines "harmlosen" (hömöopatischen) Schmerzmittels verordnet. Das Schlimme daran: Nebenwirkungen der Version T (Tiere) sind nicht notiert. Wie denn auch.

Hunde sagen ja nicht: Jetzt habe ich plötzlich Haarspitzenkatarrh (allergische Überempfindlichkeit der Haut), ich bin sooooooo müde (Blutdruckabfall) und kriege schlecht Luft (Kurzatmigkeit = Dyspnoe), mir ist schwindlig und mein Kopf fühlt sich so geschwollen an.

Der kleine Unterschied

Für die Version S (Menschen) ist neben allen diesen möglichen Nebenwirkungen zusätzlich noch eine "gesteigerte Produktion von Mundspeichel" bekannt.
Siehe: www.aponet.de/service/arzneimitteldatenbank/arzneimittel/anwendungsdetails/nebenwirkungen/3318390011

Und so passierte fast eine Katastrophe: Leo wollte nach der mehrwöchigen Gabe von Traumeel T (weil er wieder einmal "schlecht zu Fuß" war) eines Tages nichts mehr trinken. Tagelang umrundetet er - wohl mit feuchtem Maul - geflissentlich seine Wasserschüssel. Unser erster, sehr besorgter Gedanke: Folgen des Hitzschlags oder Wackelkontakt im Kopf?

Siehe: www.hessenmagazin.de/leo-vom-hessenmagazin/8741-2022-10-22-10-11-52.html

Nö. Wir haben nun Traumeel abgesetzt. Und Leo hat wieder Durst, er trinkt so wie sonst auch ... Zunge raus

Quelle: Brigitta Möllermann, HESSENMAGAZIN.de

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